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Ankommen und wohlfühlen im Grotto Pergola, Giornico

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Grotto Pergola, Via San Nicolao, Giornico, Tel. 091 864 14 22, Ruhetag: Montag, keine Betriebsferien, manchmal ein paar Tage geschlossen,  einfach vorher anrufen, dann kann man auch gleich fragen, was es zu essen gibt und evtl. etwas vorbestellen.





Nachdem Weihnachten bei uns wegen Erkältung nur sehr reduziert statt gefunden hat und auf beiden Blogs Pause herrschte, geht es heute hier mit unserer Ankunft im Tessin am 26. Dezember weiter. Da sind wir bei warmen, sonnigen Temperaturen angekommen und haben, wie so häufig, unsere Ankunft mit dem traditionellen Piatto Misto und einem Glas Merlot gefeiert.



Wir werden immer sehr herzlich von den beiden Signoras begrüsst und freuen uns jedesmal aufs Ankommen dort. In der ruhigen Jahreszeit ist das Speisenangebot verständlicherweise etwas reduziert, doch Ossobuco oder Brasato mit Polenta gibt es eigentlich immer. Für uns waren heute einfach nur ein Affetato Misto und ein gemischter Salat angesagt.


Dazu ein Merlot Bianco, für Gerhard aus dem Bocalino, dem typischen Tessiner Trinkgefäss, das in einem meiner Lieblingsblogs bereits vorgestellt wurde.





Osteria Chiara, Locarno-Muralto

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Osteria Chiara, Locarno-Muralto, Vicolo dei Chiara 1, geschlossen Sonntag und Montag
Tel. 091 743 32 96

Das Chiara liegt in einer schönen kleinen Gasse, etwas versteckt und dennoch leicht zu finden. Das ist mal wieder diese Mischung von excellenter Küche, schönem Ambiente und umwerfender Herzlichkeit, die uns immer wieder hier her zieht. Ich habe schon häufig über diese empfehlenswerte Osteria berichtet, z.B hier und hier und zuletzt hier.

Wir hatten wieder unseren Lieblingstisch vor dem Kamin und waren hingerissen sowohl von Marions köstlicher Küche als auch von Lucianos Grandezza im Service. Als Vorspeise gab es an unserem Tisch Thunfisch-Carpaccio bzw. gegrillte Gemüse mit frittiertem Käse. 

Hier mein Hauptgericht: Daurade, auf mediterrane Art zubereitet, mit kleinen sautierten Kartoffelwürfeln und dem grandios schmeckenden Spinat



Yannick wählte Kalbsleber, Rosmarinkartoffeln, grüne Bohnen und Möhren



und teilte sich mit seiner Liebsten das "Turtel-Törtchen". Warum das so heisst und was es genau ist, kann man klick hier nachlesen.



Linsen und rote Dessous

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Mädels, noch ist Zeit! Kramt noch schnell was Rotes aus der Schublade. Denn ihr wisst ja, das Tragen von roten Dessous in der Silvesternacht ist absolut unerlässlich für das Glück in der Liebe im kommenden Jahr. Noch ist Zeit! Ihr werdet sicherlich noch etwas Aufregendes in Eurem Fundus haben.

Dass Linsen für Glück und Wohlstand sorgen, dürfte sich ja mittlerweile herum gesprochen haben, oder? Wer noch nicht vorgesorgt hat, kann noch schnell ein Linsensüppchen kochen oder vielleicht auch diesen köstlichen Linsensalat zubereiten:

Salat aus Beluga-Linsen und Birnen



ich nehme:

1 Tasse Beluga-Linsen
3 Tassen Wasser
1/2 Tasse Mirepoix von Möhren (hauchfeine Möhrenwürfel)
1 Schalotte, kleinst gewürfelt
1 Birne, geschält, in kleine Würfel geschnitten (moi: vergessen, stattdessen etwas rote Chili wegen der Farbe und ein paar Kapern)
1/2 Bund glatte Petersilie, fein gehackt

anschliessend: Salz, Pfeffer
Gemüsepaste (moi: selbstgemacht), ein Gemüsebrühwürfel tut es zur Not auch

Vinaigrette aus:
1 EL grobkörnigem Senf,
Salz, Pfeffer
2 EL Rotweinessig
1 EL von Eurem besten Balsamico
5 EL von Eurem besten Olivenöl



und los geht's:

Die Linsen in der dreifachen Menge Wasser ohne Salz in ca. 20 min auf kleinster Hitze bissfest kochen, In den letzten 5 Min. der Garzeit die Möhrenwürfel zugeben,
abgießen, salzen und pfeffern, evtl. mit 1 EL Gemüsepaste würzen, sofort mit den Schalotten mischen, die Vinaigrette unterrühren, abschmecken und ganz zum Schluss mit dem Birnenwürfeln und der Petersilie mischen.

So gerüstet, kann nichts mehr schief gehen!

Ich wünsche Euch einen wundervollen, prickelnden Start in das Neue Jahr 2013!


Felice Anno Nuovo - Frohes Neues Jahr: Neujahrsfeuerwerk 2013 in Ascona

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Im Tessin wird das Neue Jahr nicht mit einem Feuerwerk in der Silvesternacht, sondern mit einem Neujahrsfeuerwerk begrüsst. Pünktlich um 18.30 Uhr beginnt auf der Piazza von Ascona das aufregende Spektakel.

Von Stefan, der auf Youtube unter dem Namen Ticinus schon viele schöne Videos über das Tessin veröffentlicht hat, stammt dieses Video von 2012. Mal sehen, ob es das auch wieder für 2013 gibt:


Neujahrsbrunch 2013

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Nicht nur Weihnachts- und Silvester-Traditionen wollen gewahrt bleiben, sondern auch eine von uns sehr geschätzte Tradition für das Neue Jahr: 
Neujahrs-Brunch im Seven Easy in Ascona:
Das gut aufgelegte Service-Team sorgt dafür, dass sich alle gleich wohl fühlen, ein herzliches Dankeschön an Euch alle. Hier die stets gut gelaunte und zu Späßen aufgelegte Alessia:
Will man einen der begehrten Tische haben, empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung. Ab 11 Uhr geht's los: Das Neue Jahr begrüßen, dass sich die Tische biegen: diverse Kaffeezubereitungen (köstlicher Cappuccino), frisch gepresste Säfte, Prosecco.... viele Sorten Brötchen und Brot, süße Teilchen... diverse Eierzubereitungen, die man sich frisch zubereiten lassen kann, Salate mit diversen köstlichen Dressings, Platten mit Affetato Misto, Räucherfischen, Austern, frisch und gratiniert, Krabbencocktail in den schönen Cocktailgläsern serviert, Platten mit hausgemachten Patés, Terrinen, eine köstliche Geflügelgalantine, Rindercarpaccio, das grandiose Vitello Tonnato und als warmes Gericht ein superzarter Rindsschmorbraten mit köstlichem Kartoffelpürree.




Auch für die Süßschnuten ist gesorgt: diverse Verrines, schöne exotische und heimische Obstsorten, Schokoladenkuchen, Nusskuchen, Schwarzwälderkirsch, Tiramisu, Schokolade... ihr wisst, dass ich mich damit nicht so auskenne, daher muss dieses Foto für sich sprechen, das ich vom Teller unserer süßesten Süßschnute Caro aufnehmen durfte.



Dies ist eine wunderbare Art, das Neue Jahr zu beginnen. Der krönende Abschluss war dann das Neujahrs-Feuerwerk, dass wir zu Hause von unserem Logenplatz anschauten.
























Grotto Ticinese, Cureglia

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Grotto Ticinese, Via ai grotti 2, 6944 Cureglia, Tel. 091 967 12 26
kein Ruhetag, ganzjährig mittags und abends geöffnet, unbedingt reservieren



Wir haben Yannick gefragt, ob er für die paar Tage, die er mit seiner Freundin und ihren Eltern bei uns im Tessin ist, einen besonderen Wunsch für einen Restaurant- oder Grotto-Besuch hat. "Ja, Mama, lass uns doch mal wieder in ein Grotto gehen, in dem wir früher immer waren" Kindheitserinnerungen! Unser Sohn reist schließlich schon seit seiner Geburt mit uns ins Tessin. Nur was soll ich mit dieser Äußerung anfangen? Das ist keine sehr präzise Angabe. Vor ca. 20 Jahren gab es noch kein Blog, in dem ich einfach mal hätte nachschauen können. Viele der Restaurants oder Grotti werden wahrscheinlich noch nicht mal mehr existieren oder haben den Besitzer gewechselt... oder... oder... Da fällt mir ein kleines Büchlein ein, so eine Art kulinarisches Tagebuch. So richtig schön altmodisch, nicht auf dem PC in die Tasten sondern handschriftlich habe ich unsere kulinarischen Erlebnisse eingetragen - das ist dann sozusagen der Vorläufer von Ti saluto Ticino. Dann schauen wir doch mal in diesem hübschen kleinen Buch nach....


Da bin ich fündig geworden, ach, wie konnte ich dieses schöne, ursprüngliche Grotto nur vergessen?
Das ist mal wieder eines dieser Genussplätze (danke, liebe Eline, für diese Wortschöpfung), bei dem man sich von der Speisenkarte von oben bis nach unten durchessen könnte. Erschwert wird die Auswahl auch noch durch eine Tafel an der Wand, auf der die ebenfalls verlockenden Tagesempfehlungen stehen. Wir können uns nicht entscheiden. Was tun?

Wir bestellen erstmal so ein entzückendes kleines Plättli mit Tessiner Wurstwaren und ein weiteres mit Alpkäsen, einer köstlicher als der andere und ein bisschen Vino, dazu werden dann eingelegte Pilze serviert, die eine interessante Geschmacksnote durch feine Streifen von Schinken bekommen. So,  dann können wir jetzt in Ruhe eine Entscheidung treffen:


So, jetzt geht es leichter. Wir können in Ruhe auswählen: Für Yannick hausgemachte Taglierini mit Artischocken:



Für mich gibt es einen Salat aus gehobelten Artischocken auf Rucola mit Parmesanspänen. Für Gerhard und Thomas grünen bzw. gemischten Salat - hier übrigens zum Selberanmachen, wofür gutes Olivenöl und Rotweinessig an den Tisch gebracht werden.

Auf Tessiner Speisekarten findet man häufig Pferdefleisch, so auch hier. Glücklicherweise ist es mir gelungen, unseren neugierigen, alles probieren wollenden Sohn - was ich ja grundsätzlich gut finde  - davon abzuhalten, so ein Tier zu verspeisen.... bis er dann dies nun folgende entdeckt hat und nicht mehr zu halten war und meine mütterliche Einflussnahme versagte: Eselsbraten (mit Polenta und Möhren)... weiter möchte ich mich dazu nicht äußern....


Ich habe auf der Karte Pizzoccheri entdeckt, eines der ursprünglichen Gerichte aus dem Tessin, eigentlich aus dem Veltlin stammend: hausgemachte Nudeln aus Buchweizen, mit Kartoffeln, Wirsing und in Butter gebratenen Salbeistücken geschichtet, mit Alpkäse überbacken - sehr üppig, gerade mal die Hälfte war zu schaffen.



Wir hatten gerade unseren Espresso bestellt und wollten zahlen, als einer der anwesenden Gäste seine mitgebrachte Gitarre auspackte und begann, mit seiner kräftigen, traumhaften Stimme alte Tessiner Lieder zu singen - hach, ich hätte ihm stundenlang zuhören können. Eine wunderbare Stimmung, eine Atmosphäre, wie ich sie liebe!




Winterliche Minestrone, blitzschnell, für Speck-Vegetarier

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Winterliche Minestrone:

ein bisschen Schnippelarbeit, dann köchelt sie eine gute Stunde vor sich hin, und dann hat man eine köstlich schmeckende, gesunde, leichte Suppe vor sich.

Wie geschaffen nach der Völlerei der letzten Festtage.




ich nehme:

1 EL Olivenöl
1 Zwiebel (fein gehackt)
100 g nicht geräucherter Speck (feine Streifen) oder Pancetta (kann man auch weglassen)
1 kleines Weißkraut (ca. 1 cm große Stücke)
1 Stängel Bleichsellerie (ca. 1 cm große Stücke)
5 Karotten (ca. 1 cm große Stücke)
1 Handvoll Cavolo nero oder Wirsing in feine Streifen geschnitten
ca. 400 ml passierte Tomaten
wer hat: Parmesanreste

ca. 200 g weiße Bohnen (ausnahmsweise mal aus der Dose in Bioqualität
frische gehackte Kräuter (Petersilie, Salbei, Thymian.... ganz nach Belieben)





und los geht's:

Zwiebeln und Speck in Olivenöl glasig werden lassen.

Das gehackte Gemüse beigeben und mitdünsten lassen. Salzen, pfeffern, mit Wasser auffüllen, bis alles bedeckt hat. Wer Rotwein- oder Weißweinreste hat: mit hinein!
Ich hebe für Minestrone immer die Endstücke vom Parmesan mit auf, die kommen jetzt auch mit hinein.
Alles eine gute Stunde köcheln lassen, dann den Parmesan herausfischen, Bohnen und frisch gehackte Kräuter hinzu, nochmal ca. 15 min ziehen lassen und abschmecken. Evtl. mit frisch geriebenem Parmesan servieren.

Köstlich! Winterlich! Wärmend!

Ristorante Smeraldo, Dumenza (Varese)

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Ristorante Smeraldo, Via Fiume 3, Dumenza-Runo, Tel. 00 39 0332 51 70 65
Ruhetag: Dienstag, BF: 15 Tage im Januar 2013



Nach einer Empfehlung des Slow-Food Guide "Osterie d'Italia 2012/2013 haben wir das Ristorante Smeraldo erst vor ein paar Wochen für uns entdeckt. Über unseren ersten Besuch kann man klick hier nachlesen. Schon da fielen uns die wunderbaren Gerichte mit Steinpilzen auf, die sich auch diesmal auf der Karte fanden. Man sollte sich durch den 60iger Jahre-Stil des Speisesaals nicht abschrecken lassen - die Küche ist sehr empfehlenswert.

Hier Yannicks Vorspeise: Kaninchenterrine mit Kastanien



Für Kerstin und mich Salat mit absolut grandiosem Wildschweinschinken und marinierten Steinpilzen



Gerhard und Caro probierten die hier sehr unspektakulär aussehenden, weil nicht so fotogenen Tortellini in Brodo, doch sowohl Tortellini als auch Brühe waren hausgemacht und kamen sehr gut an.



Kalbspaillard mit Steinpilzen und für Thomas Polenta mit Steinpilzen - was ihn zu köstlichen Seufzern von mmmhhhh... und mmmmmhhh .... und mmmmhhhh animierte, weitere Äusserungen waren ihm nicht zu entlocken, bis ihm Kerstin den Teller abnahm, um auch mal diese Köstlichkeit zu probieren



Caro hatte diese Cappelletti mit Steinpilzen und Sahne



Die Desserts sind natürlich auch hausgemacht und kamen sehr gut an:

Das Tiramisu für Caro





und die Zabaione mit Eis für Thomas und Yannick 



Das obligatorische Schokadeneis für Gerhard gab es leider nicht, er tröstete sich mit einem ausgezeichneten Zitronensorbet.

Die Weinkarte ist sehr umfangreich, doch eher für die Roten. Beim Weißwein muss ich mich noch ein bisschen durchprobieren, richtige Freundschaften habe ich noch nicht geschlossen,  d.h. ich muss da wieder hin!



Arrivederci Ticino - Bonjour Alsace und das Blogevent

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Traumhaft schöne Tage liegen hinter uns, die Sonnenstube der Schweiz macht ihrem Namen mal wieder alle Ehre. Heute haben wir nochmal die Sonne genießen dürfen bei unglaublichen 23 Grad!!! Stellt Euch das mal vor: Es ist der 5. Januar und wir haben hier 23 Grad!!!


Morgen geht es wieder nach Hause ins Elsass - Das Elsass?
Wisst Ihr noch, da läuft ein Blog-Event bei Zorra - noch bis zum 15. Januar! Noch eine knappe Woche. Beeilt Euch! Nicht versäumen - ich freue mich auf Eure Beiträge.

Blog-Event LXXXIII - Das Elsass (Einsendeschluss 15. Januar 2013)



Ich liebe Neuentdeckungen: Ristorante La Conca

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Ristorante La Conca, Strada Cantonale Vecchia, 6764 Chiggiogna-Faido, 
Tel. 091 866 04 57, Ruhetag Dienstag, geschlossen: 22. - 28. Februar 2013

Nachdem wir nun seit vielen, vielen Jahren in das schöne Tessin reisen und uns regelmässig durch die Tessiner Gastronomie schlemmen, ist es sicherlich nicht leicht, noch eine Neuentdeckung zu machen. Um so mehr haben wir uns gefreut, das Ristorante La Conca zu entdecken. Auch für diejenigen, die abseits der Raststätten auf dem Weg in den Süden einkehren möchten, ist dies eine Super-Empfehlung, da das La Conca direkt an der Autobahnausfahrt Faido liegt.

Während der Woche gibt es mittags ein preiswertes Menu, abends dann à la carte. Doch auf Anruf und Vorbestellung, versichert uns die sympathische Wirtin, dürfen wir auch gerne unsere Wünsche besprechen - das merken wir uns für das nächste Mal. Für dieses Mal waren wir zufrieden mit dem Angebotenen: Ein schöner Teller mit Salat und Gemüsen, etwas Roastbeef mit Salsa Verde als Vorspeise:


Als Hauptgericht standen Risotto mit einem geschmorten Hähnchenschenkel auf der Karte,wunderbar! Das nehme ich! Als Alternative für Gerhard gab es ein riiiiesiges Entrecôte und weil er kein Risotto mag, bekam er ein paar gratinierte Kartoffeln dazu. Diese kamen etwas später, daher zunächst mal hier sein Teller mit Risotto, der ja auch nicht so schlecht aussieht, oder? Vielleicht trotzdem eine kleine Anregung: Auch wenn die Fleischqualität sehr gut und das Entrecôte perfekt gebraten war, würde es nicht schaden, Messer anzuschaffen, mit denen sich auch schneiden lässt.


Die Karte ist saisonal und wechselt häufig. Auch für diesmal ein schönes Angebot: Als Antipasti verschiedene Gemüse und Salat mit Gamberoni, lauwarmer Tintenfischsalat mit Kartoffeln, Salat mit Pilzen und Kalbsbries, hausgemachte Bandnudeln Pedro - was immer das sein mag -, Risotto mit Wachtelbrust, Gänseleber mit Honig, Risotto mit Schnecken

Als Hauptgerichte: Rinderfilet mit Steinpilzen, Lammkotelettes, Brathühnchen mit Butter und knusprigem Knoblauch

Und für die Süßschnuten: Zabaione mit Nocino, Crema catalana mit Orangensauce und Pistazien.

Das liest sich alles sehr verführerisch, besonders das Brathühnchen.... Fazit: Ich muss da wieder hin! 




Nudelgratin mit Steinpilzen, Pancetta und einer besonderen Béchamel

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Wunderschön! Die Signora macht den ganzen Tag Wellness und kommt nach Hause und wird von dem Signore bekocht. 




Nachdem ich mir gestern einen Wohlfühl-Tag gegönnt hatte, wurde ich zusätzlich noch mit einem Wohlfühl-Essen verwöhnt. Schon beim Aufschliessen der Tür strömte mir ein köstlicher Duft entgegen... mmmhhh: Nudelgratin, das im Backofen vor sich hin bruzzelte. 

Als Vorspeise gab es Feldsalat mit Croûtons, hartgekochtem Ei und Speck, der hier im Tessin häufig als Insalata Mimosa auf den Speisekarten der Restaurants zu finden ist. Ein paar leicht angeröstete Mandelsplitter haben gut dazu gepasst.


Während wir den Salat genüsslich verspeisten, bekam das Gratin noch im Ofen eine knusprige Kruste und duftete unwiderstehlich vor sich hin . Die Béchamelsauce für das Gratin wird bei uns nach einem Rezept von der in Rom lebenden Jutta zubereitet, deren Blog ich immer gerne lese, der jedoch mittlerweile ein wenig verwaist ist. Diese Béchamel hat den Vorteil, dass sie mit wenig Butter auskommt, nur mit Milch (statt Sahne) zubereitet wird und trotzdem wunderbar cremig schmeckt. Doch um das lange Rühren kommt man halt auch hier nicht rum, 20 Minuten sind das Minimum, nur dann verschwindet der Mehlgeschmack. Dafür wird man dann aber mit einer besonders leichten Version der Béchamel belohnt. Durch die Zubereitung mit dem Zauberstab wird sie auch garantiert klümpchenfrei. Also: NICHT mehr zu Fertigsaucen greifen, keine Angst vor Klümpchen!


man nehme:

für die Béchamelsauce 
(davon bleibt etwa die Hälfte übrig, sie lässt sich ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren, man kann sie aber auch gut einfrieren)
  • 500 ml Milch
  • 3 glatt gestrichene EL Mehl
  • Salz
  • Muskatnuss, frisch gerieben
  • etwas weisser Pfeffer (moi: Mélange blanc von Ingo Holland)
  • 15g Butter
für das Gratin:
  • ca. 250 g Nudeln (Rigatoni eignen sich besonders gut)
  • 30 g getrocknete Steinpilze, ca. 1/2 Stunde in lauwarmem Wasser eingeweicht (die Einweichflüssigkeit evtl. auffangen und zu einem Teil der Béchamel geben)
  • 1 Chilischote
  • 50 g Pancetta
  • 50 g geriebener Parmesan
  • etwas Butter für die Form


und los geht's:

Für die Béchamelsauce mache ich mir das Leben mit dem Pürierstab leicht. Damit erspart man sich das Einbrennen vom Mehl und man verwendet weniger Butter. Die Milch erhitzen, das Mehl hinzugeben, mit dem Pürierstab im Topf mixen, damit keine Klümpchen entstehen, die Butter hinzugeben und dann auf mittlerer Flamme mit dem Schneebesen rühren und rühren. So um die 15-20 Minuten muss man warten bis es anfängt einzudicken. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.


In der Zwischenzeit die Nudeln im kräftig gesalzenen Wasser kochen, aber nur ca. 2/3 der auf der Packung angegebenen Kochzeit, da die Nudeln später noch weiter garen. Direkt im Topf mit einem Teil der Béchamelsauce mischen und in eine leicht ausgebutterte Gratinform umfüllen. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Evtl. noch eine frische Chilischote in feine Streifen schneiden und untermischen. (Da mein umsichtiger Mann die Schärfe der hier in der Ferienküche vorhandenen Chilis nicht einschätzen konnte, hatte er ein paar grössere Stücke an den Rand gesteckt, die dann leider etwas verbrannt waren, was dem Geschmack allerdings keinen Abbruch tat. Die etwas zerkleinerten Steinpilze untermischen, ebenso die Pancettastreifen (Gerhard hat sie direkt mit einer Haushaltsschere in das Gratin geschnitten). Darauf achten, dass der grösste Teil der Steinpilze und Pancetta oben auf dem Gratin liegen, darüber dann den frisch geriebenen Parmesan geben.

Bei 200 Grad im Backofen ca. 30 min backen bis sich eine schöne Kruste gebildet hat.




Die alljährliche Flucht ins Tessin und Albergo Forni

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Jedes Jahr das gleiche Szenario: Spätestens am sogenannten Schmutzigen Donnerstag packen wir das Auto und treten die Flucht über den Gotthard an. Zwar wird hier im Tessin auch Karneval gefeiert, doch zu völlig unterschiedlichen Tagen in völlig unterschiedlichen Regionen - da fällt es leichter, sich dem Carnevale zu entziehen. 

Heute morgen sind wir zuerst durch eine wunderschöne elsässische Winterlandschaft gefahren, zwischen Strasbourg und Colmar sehen wir schneebedeckte Vogesen, die Sonne kann sich teilweise gegen die Wolkendecke durchsetzen, ab Basel dann trübes Winterwetter, in der Region Luzern, Vierwaldstätter See Schneetreiben - auch auf der Autobahn - Schneeschauer bis Göschenen bis zur Einfahrt in den Gotthard-Tunnel - und wie so oft bei der Ausfahrt in Airolo erwartet uns wieder die Sonne. Da oben in der Leventina haben wir eine wundervolle sonnige Winterlandschaft vor uns und noch weiter Richtung Lago Maggiore dann Sonne pur und warme 12 Grad, doch davon später. Jetzt ist erstmal Mittagessenszeit und Gerhard besteht auf Mittagessen, jawoll! "Wozu hast Du schliesslich einen Blog. Schau doch mal nach, was geöffnet hat und wo wir hin können" Unter dem Label Adressen fürs Ankommen gleich hinterm Gotthard habe ich viele Grotti, Osterie und Ristoranti versammelt. Doch es ist Februar, viele eröffnen frühestens wieder ab März, manche erst wieder zu Ostern oder gar erst ab Mai. 

Doch halt, da gibt es Airolo, der erste Ort direkt nach der Ausfahrt aus dem Sankt Gotthard Straßentunnel. Airolo war der erste Skisportort im Tessin und ist heute der bedeutendste des Kantons - und dort gibt es das Albergo Forni mit einer wunderbaren Küche und einer wunderbaren Weinauswahl. Irgendwann quartiere ich mich mal eine Nacht da ein und probiere von der Weinkarte mehr, als es bei der Durchreise mittags möglich ist. Die Weine werden übrigens von Signor Forni ausgesucht, der mit viel Sachkenntnis und Enthusiasmus seine Weine erklärt und empfiehlt. Ich bin bisher immer sehr zufrieden seinen Empfehlungen gefolgt.

Aber Gerhard hat ja Hunger - ich jetzt übrigens auch... Also, die Speisekarte: Saisonal, angenehm übersichtlich... aber was soll ich wählen? Bitte von oben rechts nach unten links. Für meinen Mann ist das einfach: Affetato Misto - Tessiner Wurstwaren (hier in einer ausgezeichneten Qualität) mit knusprigem Brot - das ist die Vorspeise für Wiederholungstäter. Auch bei den Hauptgerichten ist der Signore ein Wiederholungstäter, doch es gibt kein Brasato (der berühmte Tessiner Rindsschmorbraten in Merlot). Was jetzt? Porchetta! Jaaa! Im Forni serviert werden 2 schön großzügig bemessene Scheiben, etwas Cremesauce mit getrockneten Steinpilzen, wunderbare Mini-Würfel Bratkartoffeln, Gemüse


Ich kann mich nur schwer entscheiden, doch Suppe soll es sein...  nehme ich die Chicorée-Suppe, Frischkäse mit Senf und Trüffeln? Das liest sich sehr verführerisch, doch Tintenfisch und Artischocken in einer Suppe vereint mit schwarzen Cappelletti, die mit Artischocken gefüllt sind ... ja, das ist es!


und anschließend Filets vom Saint Pierre, Zitrusfrüchtesauce, geschmolzener Römersalat und Basmati-Reis.



Als Dessert, was bei uns wie immer durch Espresso ersetzt wird, hätten wir die Qual der Wahl zwischen Torta Ticino, Tessiner Kuchen aus Kastanienmehl, Farina Bona und Grappa, Mandarinen-Semifredo mit Nougat oder Birnen Tarte Tatin auf Kakao-Blätterteig und Vanilleschaum gehabt.

Es gibt diverse Weiß- und Rotweine, die glasweise probiert werden können. Ich folgte der Empfehlung des padrone und kopiere euch mal die Beschreibung dieses äusserst interessanten, leichten Weines, der geschmacklich stark an Sherry erinnert, hier rein. Quelle: Dreyer Weine

Navazos Niepoort 2010 0.75l
Dieser "weiße Wein" wie er früher schlicht genannt wurde entstand aus einem Projekt der EQUIPO NAVAZOS und DIRK NIEPOORT.
Weich und elegant auf der Zunge, verhalten in der Frucht, weist er schöne Noten von weißen Blüten, sowie Aromen von hellem Kernobst
und asiatischen Gewürznoten auf. Ein spannender Begleiter zu Hummer, Pulpo, Muscheln aller Art. Schön!
Und natürlich als Aperitif anstelle eines Sherry!!


Treffender kann man es nicht beschreiben.





Cima di Rapa - Vorboten des Frühlings

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Cima di Rapa wird auch Stängelkohl oder Rübstiel genannt, da klingt doch die italienische Bezeichnung gleich viel appetitlicher, oder? Der Geschmack soll angeblich an Brokkoli mit einer leicht bitteren Note erinnern, hmmm... ich finde, Brokkoli schmeckt anders... Dieses Gemüse habe ich bei meinem Tessiner Gemüsebauern entdeckt und sofort zugegriffen.



DER Klassiker schlechthin ist Cima di Rapa mit Orecchiette, bei Sybille hier sehr schön zu sehen; sie bereitet sie sogar mit selbst gemachter Pasta zu. Bei uns gibt es das Gemüse als Beilage zu ganz schlicht in Butter gebratenen Felchenfilets mit Mandelsplittern.



ich nehme (für 2 Personen):


  • 1 Bund Cima di Rapa (ca. 250 g)
  • 1 kleine Zwiebel (geschält, in Spalten geschnitten)
  • 1 kleine Knoblauchzehe, geschält, in dünne Scheiben geschnitten)
  • 1 rote Chilischote, in Scheiben geschnitten
  • 2 Anchovis, klein gewürfelt
  • 1 - 2 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • etwas Zitronensaft

  • 4 Felchenfilets
  • Butter zum Braten
  • ein paar leicht angebratene Mandelsplitter




und los gehts:

Cima di Rapa waschen, putzen, etwas zerkleinern. Zwiebelspalten in Öl andünsten, Knoblauch, Chili und Anchovis dazu, leicht andünsten lassen, Cima di Rapa in die Pfanne geben, salzen (wenig, da die Anchovis schon Salz mitbringen), pfeffern und ca. 10 min. dünsten; wer mag, etwas Zitronensaft darüber träufeln.

Die Felchenfilets in der Butter anbraten, überwiegend auf der Hautseite, dann ganz kurz umdrehen, salzen, pfeffern und mit den Mandelsplittern bestreuen.

Ich muss ja wohl nicht extra erwähnen, dass ich Cima di Rapa alleine essen durfte - für Gerhard gab es einen grünen Salat als Beilage.






Eine der besten Pizzen, die ich je gegessen habe

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Ristorante Vecchio Tiglio
Via Municipio 12,
Losone (in der Nähe von Ascona)
Tel. 091 791 14 98
Sonntag geschlossen




Versteht mich bitte nicht falsch, seit ich diesen köstlichen Pizzateig entdeckt habe (klick hier), bin ich sehr zufrieden mit meiner selbst gebackenen Pizza. Mein heimischer Backofen lässt sich bis 280 Grad erhitzen, ich besitze (und benutze) auch einen Pizza- und Brotbackstein. Ich verwende nur die besten Zutaten. Alles bestens! Was will ich dann noch? Ab und zu brauche ich mal eine richtige italienische Pizza, in einem richtigen Pizzaofen, mit besten Zutaten, von einem Pizzaiolo zubereitet, dem ich zuschauen kann, wie er - im dünnen T-Shirt wegen der Hitze - aus diversen vor ihm stehenden Schalen meine ganz persönliche Wunsch-Pizza zusammenstellt und sie mit dem großen Schieber in den Pizzaofen schiesst.  Gerhard eignet sich vor dem häuslichen Backofen nur bedingt als Pizzaiolo. Das mit dem dünnen T-Shirt und der blauen Mütze bekämen wir noch hin. Den Pizzateig hochwerfen und aus dem Handgelenk schwenken liesse sich ja noch mit etwas Übung sicherlich auch hinbekommen. Also, wo ist das Problem? Es würde daran scheitern, dass ich ihn nicht dazu bewegen könnte, diesen hauchdünnen Teig dann noch mit Tomatensauce auszustreichen, er mag nämlich, wenn Pizza, dann nur Pizza Bianca, KEINE Tomatensauce! NICHTS Rotes! Auf keinen Fall! Gar nicht!

Im Ristorante Vecchio Tiglio in Losone bei Claudio werden wir beide glücklich - ich mit einer Pizza Calabrese, wie es sich gehört mit Tomatensauce, und Gerhard mit seiner Pizza Bianca. 

Als Vorspeise für mich einen Salat von rohen Artischocken und Parmesan



und für Gerhard Thunfisch-Carpaccio mit Meerrettich, sehr gelungen, doch beim nächsten Mal daran denken, ohne Kapern zu bestellen.



Dann eine der besten Pizzen, die ich in den letzten Jahren gegessen habe:
Pizza Calabrese mit Mozzarella und scharfer Salami, zusätzlich noch ein paar Parmesanspäne und Pepperoncini-Öl wird sowieso an den Tisch gebracht.




Gerhards Variante wird zu Hause nachgebacken: Pizza Bianca mit Mozzarella, Mascarpone und hauchdünnen Zwiebelscheiben, dann kurz vor dem Servieren ein paar hauchdünne Lardo-Scheiben darüber legen, mit Pfeffer bestreuen. 



Dazu einen Merlot Bianco von Vini Chiodi für Gerhard und für mich eine wunderbare Neuentdeckung: "Camilla" ein roter Merlot von der Azienda Agricola Albaino in Novazzano,  die beide offen ausgeschenkt werden.

Wir waren vor einiger Zeit schon einmal im Vecchio Tiglio, das kann manklick hier nachlesen.




Chiacchiere - Tessiner Karnevalsgebäck

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Heute Morgen war ich im Al Porto in Ascona Brot kaufen - das berühmte Pane Valle Maggia schmeckt uns vom Al Porto immer wieder besonders gut. Dabei sind mir viele Karnevals-Spezialitäten aufgefallen. Ich hatte einen guten Moment - außer mir war mal ausnahmsweise niemand in dieser ansonsten proppevollen Filiale des Al Porto, normalerweise stehen sie da schon morgens bis vor die Tür. Die freundliche Verkäuferin - "Mille grazie, Barbara" - gab mir bereitwillig Auskunft auf meine Fragen nach einem typischen Tessiner Karnevals Gebäck und erklärte mir alles ausführlich. Hätte ich ihr antworten sollen, dass ich keine Süsse bin und dass ich das alles nur für Euch in Erfahrung bringe im Dienste des Bloggens? Das hätte sicherlich sie und meine Italienisch-Kenntnisse überfordert. 

Doch nun lasse ich die Fotos sprechen:


Tortelli di Carnevale, frittierte Mini-Krapfen,  gefüllt mit Vanillecreme


und Tortelli di Carnevale, gefüllt mit einer ... hmmm, verflixt, so richtig kann ich mir Süsskram nicht merken, irgendetwas Alkoholisches, eine Creme mit Marsala glaube ich

Von diesen kleinen Teilen habe ich auch Gerhard welche mitgebracht und hier angerichtet:


Das Ganze dann in groß:


und nun dieses hübsche Gebäck:


mit dem noch viel schöneren Namen: Chiachiere - was so viel wie Geschwätz, Getratsche bedeutet. Ein Rezept gibt es übrigens hier - von der unnachahmlichen Peppinella

Das nun folgende ist zwar kein typisches Karnevalsgebäck, ich wollte es Euch trotzdem nicht vorenthalten:



Polpettone nostrano - Tessiner Hackbraten

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Dieser Hackbraten wird von einer kräftigen Sauce begleitet, die durch das Rösten des Gemüses und durch die Beigabe von Wein ihre Würze erhält, so Marianne Kaltenbach in ihrem Kochbuch "Tessiner Küche - Rezepte, Geschichte und Geschichten"




Wir haben uns an ihr Rezept gehalten, bis auf eine kleine Variante: von jedem Teil des Gemüses haben wir einen Teil abgezwackt, in Miniwürfel geschnitten und unter die Hackmasse gemischt.



ich nehme:
  • 200 g Kalbfleisch, gehackt
  • 200 g Rindfleisch, gehackt
  • 200 g Schweinefleisch, gehackt
  • 200 g Schweinsbrät (ich: rohe Masse Kalbsbratwurst)
  • (ich: ein eingeweichtes halbes Brötchen zusätzlich zur Hackmasse gegeben)
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Thymian, Majoran (ich: weggelassen)
  • wenig Knoblauch
  • 1 Ei
  • 2 EL Mehl (ich: weggelassen)

  • 1 Stange Lauch, grob geschnitten
  • 1 Zwiebel, grob geschnitten
  • 1 Stück Sellerieknolle, grob geschnitten
  • 1 Karotte, grob geschnitten
  • 2 EL Petersilie, fein gehackt
  • 3 EL Butter
  • 1/4 l Rotwein (Nostrano oder Merlot)


und los gehts:

Das Fleisch mit den Gewürzen, Kräutern und Knoblauch vermengen, das gut ausgedrückte Brötchen dazu, das Ei darunter kneten und mit nassen Händen einen Braten formen. Mit Mehl bestäuben (habe ich weggelassen).

In einer Bratkasserolle das Gemüse und die Petersilie in der Butter anziehen lassen. Wenn sie leicht Farbe angenommen haben, den Hackbraten darauf legen. Von allen Seiten leicht anbraten, den Wein dazu giessen und bei sehr kleiner Hitze braten (im Backofen bei 200 Grad Ober-Unterhitze ca. 1 Stunde).

Tipp: Das Fleisch durch die grobe Scheibe des Fleischwolfs drehen, damit eine lockere Masse entsteht und der Braten beim Aufschneiden wirklich hausgemacht aussieht.

Wir haben dazu Spinat und kleine gewürfelte Kartoffeln, die in Olivenöl knusprig gebraten waren, serviert

Trattoria Er Pipa, Monte Carasso

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Er Pipa, El Stradun 23, CH-6513 Monte Carasso (TI)
T +41 91 826 45 03
http://www.erpipa.ch/


Schaut das nicht idyllisch aus? Wir sitzen am Kamin, die Sonne scheint durch das Fenster, wir trinken köstlichen Tessiner Wein und freuen uns auf die kommenden Genüsse.


Unzählige Male waren wir schon bei Andrea Giuliani im Er Pipa zum Essen. Da passt einfach alles: Das Ambiente, die Küche, der Weine und vor allem die Persönlichkeit des Padrone tragen dazu bei, dass wir immer wieder gerne hierher zurück kommen.

Lardo Nostrano e Pecorino al Peperoncino, hauchdünne Scheiben, auf einem gut vorgekühlten Teller serviert, so muss es sein, dass es Gerhard immer wieder aufs Neue begeistert:


Die Pasta sind alle hausgemacht, wer weiss, wie köstlich sie hier schmecken, hat die Qual der Wahl. Ab zwei Personen gibt es auch Tris di Paste, d.h. eine Auswahl aus drei der Köstlichkeiten. Gerhard isst nichts mit Tomatensauce und außerdem braucht er unbedingt seinen Lardo.... ich schaue sehnsüchtig auf Bucatini alla Amatriciana und Fettucine al Carciofi - der padrone hat ein Einsehen mit mir und ich bekomme diese beiden serviert. Grazie, Andrea!



Das ist die Orata alle mediterranea mit Gemüsen und kleinen Bratkartoffeln, die ich auch schon häufig hier gegessen habe.



Für Gerhard gibt es das, was er immer hier isst: Orecchie di elefante - hauchdünne Schnitzel, so groß wie Elefantenohren und zum Abschluss die Torta di mocca 




Wie immer sind wir der Weinempfehlung des padrone gefolgt und waren sehr zufrieden mit dem Corteglia 2011 von Mauro Ortelli aus Sauvignon, Sémillon, Chardonnay und Chasselas








Angekommen

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Mit diesem interessanten Ausblick begrüsst uns der Lago Maggiore heute Nachmittag bei unserer Ankunft:


Was wir kulinarisch erlebt haben, erzähle ich Euch morgen, dafür bin ich heute Abend viel zuuu müde.

Albergo Defanti, Lavorgo-Faido

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So, jetzt bin ich wunderbar ausgeruht und kann unsere gestrige kulinarische Neuentdeckung mit Euch teilen. Wir haben uns für ein verlängertes Wochenende mal wieder auf die Fahrt über durch den Gotthard begeben, das Tessin rief und wir folgten allzu gerne diesem Ruf. Wir dachten immer, dass es auf der Anfahrt nicht mehr viel Neues für uns zu entdecken gibt, doch da fand sich doch tatsächlich noch ganz in Autobahnnähe eine Wohlfühladresse.

Das Albergo Ristorante Defanti kann ich allen, die auf dem Weg in den Süden sind, als lohnenswerten Zwischenstop abseits der Autobahnraststätten, wärmstens empfehlen - ein großer Umweg ist nicht erforderlich - auch wenn sich dieser zweifelsfrei für das Defanti lohnen würde - einfach die Autobahnausfahrt Faido nehmen (das ist die Ausfahrt, die direkt nach der berühmten, vom Tessiner Stararchitekten Mario Botta gestalteten Raststätte mit dem unübersehbaren leuchtendroten Flugzeugflügel in Piotta, Ambrì, kommt), entlang der Autobahn die alte Passstrasse nehmen nach Lavorgo - dasRistorante alla Stazione (eine ebenfalls sehr empfehlenswerte Adresse - il Signor Roberto war auch schon dort), passieren und irgendwann in Lavorgo links das Albergo mit der Tankstelle und dem kleinen Lebensmittel-Laden davor entdecken. 

Von Montag bis Freitag gibt es ein preiswertes Mittagsmenu, für das sich Gerhard entschieden hat:

ein kleiner Salatteller mit Broccoli und einem köstlich schmeckenden leichten Käseflan:


Zum Hauptgang des Menus gibt es eine wunderbar gegarte Schweinshaxe - normalerweise mit Polenta serviert,  die allerdings vom Signore nicht geschätzt wird, daher serviert man ihm Tagliatelle


Zum Dessert gehört eine Crème Caramel, die als würdiger Ersatz für ein Schokoladeneis anerkannt wurde.


Mein Hauptgericht war ein Lachsforellenfilet, in Butter und Salbei gebraten, dazu Kartoffeln und Möhren mit Zuckerschoten - wunderbar!


Fazit: Es stimmt uns froh, solche Entdeckungen machen zu dürfen. Eine ehrliche Küche, ein sorgfältiger Umgang mit den Lebensmitteln, gute Zutaten und ein herzlicher Service durch den padrone. Da ich mich freiwillig als Chauffeurin angeboten hatte, schaute ich sicherheitshalber mal nicht in die Weinkarte, d.h. ich muss da unbedingt wieder hin! Und alle anderen, die da vorbei kommen, sollten sich ebenfalls im Defanti verwöhnen lassen, d.h. da muss man hin!





unser Familienklassiker: Spaghetti Aglio, Olio e Peperoncino

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Mindestens einmal pro Tessin-Aufenthalt kommt dieses köstliche Pastagericht in den italienischen Nationalfarben auf den Tisch des Hauses. Zum einen liegt es sicherlich daran, dass wir uns hier hemmungslos dem Knoblauch hingeben dürfen und nicht fürchten müssen, eine geschäftliche Besprechung mit einer Knoblauchwolke zu stören, zum anderen ist es wirklich schnell gemacht mit Zutaten, die eigentlich immer im Vorrat sind.

Das ist eines dieser köstlichen Gerichte, bei denen man sich dreimal überlegt, ob man sie überhaupt bloggen sollte, scheinen sie doch auf den ersten Blick nur allzu banal. Doch gerade das Einfache ist es! Einfache Zutaten bester Qualität - einfache Zubereitung, aber Sorgfalt bei der Zubereitung ist unbedingt wichtig für das Gelingen. Die Pasta nur eine Spur zu lange gekocht, den Knoblauch braun anbrutzeln lassen, Billig-Gummi-Parmesan - schon hat man ein Essen auf dem Teller, das man so nicht anrühren mag.

Wichtig sind Spaghetti bzw. Spaghettini bester Qualität, das beste Olivenöl, das ihr auftreiben könnt und natürlich der Parmiggiano von der Vacche rosse. 




Ich nehme (für 2 Personen):
  • ca. 200 g Spaghetti oder Spaghettini
  • mindestens 3 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen, geschält
  • 1 Chilischote, in feinste Streifen geschnitten, wer mag, entfernt die Innenhäute und Kerne, dann ist es weniger scharf, bei mir bleiben sie drin
  • ca. 5 Zweige glatte Petersilie
  • wer mag: frisch geriebener oder gehobelter Parmesankäse
und jetzt kommt das i-Tüpfelchen: wenn ihr habt fügt 1 - 2 EL Kalbs- oder Rinderglace hinzu

und los gehts:

Die Pasta in gut gesalzenem Wasser nach Packungsanweisung knapp al dente garen (nicht zu lange, da sie noch nachgart). In der Zwischenzeit das Olivenöl in einem Topf erhitzen, den Knoblauch (mit einem Trüffelhobel) in hauchdünnen Scheibchen in das Öl hobeln, die Chilischote in feinsten Streifen dazu geben und vorsichtig erwärmen. Der Knoblauch darf keine Farbe annehmen und nicht anbrutzeln. Das kann gerne auch in Ruhe lange vorher erledigt werden, ich lasse das Öl manchmal sogar ein bis zwei Stunden stehen, um es dann kurz vor dem Servieren wieder zu erwärmen.

Während die Pasta kocht, die Petersilie hacken und den Parmesan reiben oder hobeln.

Zum Ende der Kochzeit die Pasta abschütten, dabei etwas vom Kochwasser (ca. 1/2 Tasse) zurück behalten. Achtung: Jetzt kommt das i-Tüpfelchen: in den noch heissen Kochtopf, in dem die Spaghetti gekocht wurden, 1 - 2 EL Fleischglace geben. Diese schmilzt ganz schnell auf dem noch heissen Topfboden. Dann die gekochten Spaghetti dazu geben, das scharfe Knoblauchöl und die gehackte Petersilie. Evtl. noch eine Prise Fleur de Sel. Und dann zügig und gründlich mischen. Zu trocken? Evtl. zu wenig Öl? Das kann man korrigieren. Evtl. auch noch etwas von dem Kochwasser der Nudeln dazu geben und wer mag, den frisch gehobelten Parmesan. Abschmecken - vielleicht fehlt noch etwas Salz?

Durch die zugefügte Fleischglace bekommt das Ganze ein wunderbares Aroma - für die Vegetarier gibt es leider keine Alternative - das funktioniert nicht mit Gemüsefond.



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