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Channel: Ti Saluto Ticino
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Er ist da!

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Ich weiss, wir wollen saisonal kochen... doch eigentlich wollen wir auch lustvoll kochen. Und als ich den ersten schönen frischen grünen Spargel bei meinem Tessiner Bio-Bauern entdeckt habe, wurde automatisch meine Lust auf Spargel geweckt. Ich weiss, es ist noch keine eigene Ernte, noch kommt der Spargel aus Italien, aber sooo weit ist Italien ja nicht vom Tessin entfernt ;-)

Der erste Spargel der Saison muss bei uns immer ganz klassisch zubereitet werden bzw. das, was ich unter klassisch verstehe. Bei weissem Spargel bedeutet das ganz klar Spargel mit Sauce Hollandaise und Dampfkartoffeln. Bei grünem Spargel bedeutet klassisch für mich mariniert mit frischen Parmesanspänen und ganz kurz mit frisch geriebenem Parmsan oder Sbrinz gratiniert, serviert mit einem Spiegelei. Da ich mich jetzt nicht so ganz zwischen meinen beiden Lieblingsklassikern entscheiden konnte, gab es ein Zusammenspiel von beiden.



ich nehme:
  • 500 g grüner Spargel 
  • 2 EL bester Balsamico
  • 2 EL bestes Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • Parmesan
  • Petersilie

und los gehts:

Das grüner Spargel nicht geschält werden muss, hat sich sicherlich mittlerweile herum gesprochen. Einfach das untere Ende abknicken - es knickt genau an der "Sollbruchstelle"
In kräftig gesalzenem Wasser ca. 8 min. bissfest garen und noch heiss in eine flache Schale geben und mit den restlichen Zutaten für die Vinaigrette übergiessen, darin marinieren lassen, ab und zu wenden. Kurz vor dem Servieren Parmesan und gehackte Petersilie darüber geben.



Pierluigi, Hermann Hesse und das Grotto Morchino

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Grotto Morchino,  Via Carona 1, Lugano-Pazzallo, Tel. 091 994 60 44
geschlossen: Samstagmittag und Montag ganztägig
http://www.morchino.ch/it/



Was gehört zu einem perfekten Abend? Da gibt es sicherlich viele unterschiedliche Vorstellungen. Für mich z.B. war gestern so ein perfekter Abend: Ein Essen mit lieben Freunden, lachen, angenehme Gespräche, sehr gut zubereitete bodenständige Tessiner Spezialitäten, ein roter Merlot, der so süffig ist, das man vielleicht noch eine Karaffe mehr bestellt, weil doch das Glas schon wieder leer ist und das Ganze an einem der schönen Holztische im Grotto Morchino - umsorgt durch den charmanten Padrone Pierluigi.

Das Grotto Morchino gehört seit vielen Jahren zu unseren bevorzugten Genussplätzen (danke, liebe Eline für dieses schöne Genusswort ;-) ).

Schon in seiner Kindheit hat sich Yannick häufig unseren sogenannten Hesse-Tag gewünscht, der dann seinen krönenden Abschluss in diesem Grotto fand. Wie dieser Hesse-Tag aussah, müsst ihr unbedingt klick hier in diesem Bericht nachlesen.


Untrennbar für mich mit dem Grotto Morchino verbunden ist Hermann Hesse, der ja bekanntlich bis zu seinem Tod im Tessin lebte. Er hat in seiner Erzählung "Klingsors letzter Sommer" dieses Grotto beschrieben, in dem auch er sich sehr gerne aufgehalten haben soll.  Das kann ich gut nachvollziehen. Auch ich halte mich hier sehr gerne auf, habe aber gegenüber Herrn Hesse den Vorteil, dass ich mich vom heutigen Padrone Pierluigi umsorgen lassen darf.

Unser perfektes Essen startete mit dieser Tagliata




 - Tessiner Platte mit Lardo, Coppa, Schinken, Mortadella und Salami in einer sensationellen Qualität. Lardo wird auch in einer interessanten Variante mit Birne und Honig serviert. Wurst und Fleisch werden direkt bei kleineren Produzenten aus der Umgebung bezogen.

Im Tessin hat die Capretto-Saison begonnen, das Morchino kocht saisonal, also wird hier ein Capretto serviert mit knusprigen Rosmarin-Kartoffeln und grünen Bohnen (leider ist das Foto nicht vorzeigbar - der Fotograf war auch schon mal besser...). Dafür kann ich dann wenigstens ein Foto vom Brasato al Merlot mit Nudeln (normalerweise mit Polenta, aber die mag Gerhard bekanntlich nicht) zeigen:



Dazu dann dieser süffige Merlot - fragt mich blos nicht, was das für einer war. Aber ich muss da ja sowieso wieder hin, dann trinke ich ihn wieder und dann frage ich Pierluigi auch nach dem Wein.

Grotto al Ritrovo, Brione

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Grotto al Ritrovo, Val Resa, Brione s/Minusio, Tel. 091 743 55 95
bis Ende April: Montag und Dienstag Ruhetag, auf der Homepage unter News findet man die aktuellen Öffnungszeiten



Bevor sich das wunderschöne Frühlingswetter hier im Tessin für eine Weile wieder verabschiedet, haben wir uns gestern noch schnell aufgemacht, um bei Gabriela im wunderschönen Grotto noch ein paar Sonnenstrahlen zu erwischen. 


















Leider war es schon sehr windig und so zogen wir uns nach dem Apéritivo gleich ins Haus zurück.

Hühner in allen Variationen - nicht auf der Speisekarte, sondern im ganzen Grotto als Osterdekoration verteilt:



Die große Tafel mit dem heutigen Angebot wird von Gabriela an den Tisch gebracht:


Die Herren entscheiden sich für Tortellini in brodo als Vorspeise, die Damen wählen einen gemischten Salat


Dann geht es weiter mit Saltimbocca mit Safran-Risotto


und für mich eine perfekt zubereitete Daurade mit Muscheln und Garnelen, al cartoccio, d.h. in der Folie im Backofen bei 180 Grad für 20 bis 25 min gegart, 



dazu Reis mit Broccoli und Möhren - und ein Löffel, damit auch ja nichts von dem köstlichen Sud verloren geht:


Desserts kann man hier auch - und wieee!!! Die Süßschnuten am Tisch wählen Tiramisu bzw. Traubensorbet. Danach teilt man sich dann auch noch ein Stück vom köstlichen hausgemachten Apfelkuchen. 


Getrunken haben wir einen weiss gekelterten Merlot, Cana 2011 vom Weingut Settemaggio in Monte Carasso.

Tessiner Güggeli mit Rosmarin und Spinat

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Spätestens nach zwei Restaurantbesuchen muss mal wieder der häusliche Kochlöffel geschwungen werden. Hier in der Ferienküche gibt es einfache, schnell zubereitete Gerichte. Entweder Pasta, oder etwas mit Fisch... oooder Güggeli! Dass ich ein großer Fan von Brathähnchen bin, hat sich ja mittlerweile rumgesprochen. Und diese kleinen köstlichen Stubenküken, direkt von unserem Grill, knusprig, saftig, duftend... mmmmh, die könnte ich beinahe täglich essen.

Wenn wir im Tessin sind, kaufe ich Geflügel gernehier (klick)ein oder aber wir fahren nach Ascona in den schönen Laden "Alla Fattoria" von Terreni alla Maggia, Via Ferrera 87, Ascona (in der Nähe vom M.anor). Neben dem selbst angebauten Reis kann man sich hier mit den vielen verschiedenen Polentasorten eindecken und vor allem Spezialitäten von artgerecht aufgezogenem Geflügel kaufen. Für uns wanderten neben den beiden Stubenküken noch ein paar dieser köstlichen Polpette, Frikadellen aus reinem Geflügelfleisch, und Hähnchenmägen in den Einkaufskorb.




Die Güggeli haben wir ganz einfach nur innen und außen gesalzen und gepfeffert, einen Rosmarinzweig in die Bauchhöhle geschoben und auf den Grillspiess gesteckt. Da durften sie dann drehen, bis die Haut schön knusprig war und sich Rosmarin-Hähnchen-Duft verbreitete und uns den Mund wässrig machte. Dazu gab es dann den ersten Frühlings-Spinat, die zarten Blätter einfach nur in Olivenöl, in dem ich vorher ein paar Scheiben Knoblauch angeschmort habe, zusammenfallen lassen, mit Salz, Pfeffer, etwas frisch geriebene Muskat und ein paar Spritzern Zitrone gewürzt.

So einfach, sooooooo köstlich.

Ragout von Hähnchenmägen

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Bei meinem gestrigen Einkauf für die Güggeli in der La Fattoria von Terreni alla Maggia habe ich u.a. auch frische Hähnchenmägen entdeckt. Ich weiss, viele mögen dieses Innereien nicht und vor allem Hähnchenmägen wandern in den Abfall. Wie schade, denn als Ragout zubereitet und ausreichend lange geschmort haben sie eine wunderbare Konsistenz. Auf der Suche nach einem Rezept bin ich bei meiner Lieblingsquelle, nämlich bei anderen Blogs, nicht fündig geworden. So habe ich mich inspirieren lassen von einem Rezept für Kuttelragout, Trippa in umido, aus einem meiner Tessiner Kochbücher "So isst das Tessin".

ich nehme:

500 g Hähnchenmägen
2 Zwiebeln, geschält und in Spalten geschnitten
2 Knoblauchzehen, geschält und fein gewürfelt
1 kleines Stück Sellerie, feinst gewürfelt
1 Möhre, feinst gewürfelt
1 Stange Lauch - nur das Weisse, in feine Streifen geschnitten
1 Rosmarinzweig
2 Zweige Thymian
1/2 Chilischote
6 Tomaten, klein gewürfelt (wen die Schale stört, kann die Tomaten vorher häuten, ich halte das nicht für notwendig)
1 EL Butter
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
2 - 3 Gläser trockener Weisswein
evtl. noch etwas kräftiger Fond 
1 EL gehackte Petersilie

und los gehts:

Die Hähnchenmägen in der Butter/Ölmischung anbraten, salzen, pfeffern und die übrigen Zutaten dazu geben, mit dem Weisswein ablöschen. Bei milder Hitze ca. 1 1/2 bis 2 Stunden  schmoren - ich habe eine Casserole mit Deckel in den Backofen bei 140 Grad Ober-Unterhitze ca. 2 Std. gestellt, zwischendrin mal den Garzustand mit der Spitze eines kleinen Messers testen, es kann unter Umständen bis zu 3 Stunden dauern, bis die Mägen die richtige Konsistenz haben. Abschmecken und mit gehackter Petersilie servieren. 

Das Ragout passt zu Spaghetti, aber auch zu gekochten Kartoffeln oder kann einfach nur so mit einem Stück Brot serviert werden.

Das Grotto mit den glücklichen Schweinen - Grotto Val d'Ambra

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Grotto Val d'Ambra, 6744 Personico, Tel. 091 864 18 29
ausserhalb der Saison montags geschlossen, geöffnet von Ostern bis Oktober



Zum zweiten Mal haben wir dieses ursprüngliche Grotto in Personico besucht und zum zweiten Mal hat uns das Navi in die falsche Richtung geleitet. Für alle, die in dieses schöne Grotto wollen, gibt es bei Ti saluto Ticino mal ausnahmsweise eine Wegbschreibung:

1. Navi ausschalten und nicht auf das hören, was sie euch erzählt!
2. In Biasca die Autobahn verlassen. Links! Im Kreisverkehr Richtung Pollegio fahren.
3. In Poleggio im Kreisverkehr die dritte Ausfahrt nehmen - durch die Unterführung!
4. Wieder Navi einschalten!
5. Auf das Navi hören! Auch wenn sie euch erzählt, ihr sollt über die Brücke fahren. Doch! Das geht!!! Es ist nicht gesperrt! Kurz nach dem Überqueren der Brücke sofort rechts... und dann immer weiter... das Grotto taucht auf!
6. Ufff, angekommen

Wir werden das beim nächsten Mal auch wieder üben - oder hat bis dahin Nadine Ambord, die freundliche Inhaberin, Hinweisschilder aufgestellt? 

So, nachdem wir die Anreise bewältigt haben, lassen wir uns in dem gemütlichen Grotto nieder - mit draussen sitzen war heute nichts. Wir sind ohnehin etwas spät - Staus um Strasbourg und "ein kleiner Kontakt mit der Polizei in Mulhouse" (der sich negativ auf Gerhards Punktekonto auswirkt...), ein erneuter Anruf bei Nadine, dass wir später kommen... "kein Problem" meint sei, wir bekommen auch noch kurz vor 14 Uhr etwas zu essen. 

Direkt bei der Ankunft lesen wir das kleine Schild "Mazze Nostrano". Mazze ist im Tessin etwas Besonderes: Es bedeutet Schlachttag und Schlachtfest und gleichzeitig die zubereiteten Ergebnisse dieses Schlachttages auf dem Teller.

D.h. la Mazza ist gleichzeitig metzgen, Tag der Metzgete und die dabei anfallenden Wurstwaren. Alles das, was bei den Bauern selber an der Metzgete hergestellt wird, darf mazza genannt werden. An diesem Tag wird also das Schwein geschlachtet und sofort weiterverarbeitet. 

Im Grotto Val d'Ambra hält man eigene Schweine, die artgerecht aufgezogen und gehalten werden. Nadine zeigt euch auf anfragen ihr Buch der glücklichen Schweine.



Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und Gerhard und ich teilen uns einen Teller Mazze: Coppa, Salami, Mortadella, Pancetta. Ein Schinken, so entschuldigt sich die Padrona, sei noch nicht fertig, dieser trockne noch in den dafür vorgesehenen Felsenkellern.

Wir erinnern uns an unseren letzten Besuch und ordern danach wieder das wunderbare Vitello Tonnato, das ganz frisch zubereitet wurde und eines der besten, die ich im Tessin geniessen durfte, ist.



Für mich dann Espresso Coretto.... (psst,, wer nicht weiss, was das ist:  dieser köstliche, sehr starke Espresso wird mit einem kleinen Schlückchen Grappa korrigiert  veredelt, für Gerhard eines der köstlichen, hausgemachten Eissorten, entweder Grand Marnier, Himbeer, Sorbet aus Trauben oder halt....




Aprikoseneis mit Abrikotine übergossen - Gerhard ist begeistert und unterhält sich mit der padrona über die neue Flaschengestaltung von M.orand (die haben nämlich neu gestaltete Flaschen und als Traditionalisten finden beide diese Flaschen nicht sehr gelungen. Ich habe dazu keine Meinung, ich bin im Tessin und trinke regional, d.h. Grappa. Die Chefin darf dazu eine Meinung haben, denn sie ist Walliserin und kommt aus Sion und Gerhard ist M.orand-Fan...somit ist alles geklärt!)




Pasta! Pasta! Pasta! BASTA!

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Ein fast schon puristisch anmutendes Gericht - ich habe bewusst auf Parmiggiano verzichtet.

Mir war ganz einfach nach schlicht, schnörkellos.... und pssst: Schnell! Und dass das dann auch noch wahnsinnig gut schmecken musste, versteht sich von selbst. Das bekommt man nur mit besten Zutaten hin. 

Wasser aufstellen für die Linguine (ich: Linguine von Faella - wenn nicht selbstgemacht, dann nur diese! Erhältlich über die Genusshandwerker klick hier).

Währenddessen die Kirschtomaten halbieren, in einer Pfanne mit Eurem besten Olivenöl, das ihr im Vorrat findet, anbraten, ein bisschen Frühlingszwiebel dazu schneiden, ein paar Taggiasca-Oliven vom Kern schneiden und ebenfalls dazu geben, mit richtig gutem Salz würzen.

Die ganz knapp gekochte Pasta abschütten, einige Esslöffel vom Kochwasser in die Pfanne zu den Tomaten geben, dann die Pasta dazu und schwenken, schwenken, schwenken, dann noch etwas frisch gehackte, glatte Petersilie dazu. Vielleicht noch ein paar Tropfen Olivenöl zum würzen ... ich habe noch ein wenig Pepe di Valle Maggia darüber gegeben - ich bin schliesslich im Tessin - 


Ti saluto Ticino! 

Schön, dass ich wieder hier sein darf!


Kalbskotelette mit Knoblauch, Anchovis, Chili und Petersilie

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Ein wunderschöner Frühlingstag! Die derzeitige Blütenpracht im Tessin ist überwältigend. Die Kamelien und Magnolien blühen um die Wette und ich kann mich nicht daran satt sehen.


(dieses Foto habe ich gestern aufgenommen, 
heute zeigt sich kein einziges Wölkchen am Himmel)


Wollen wir vielleicht die Grillsaison eröffnen? Wir gehen mal schauen zu unserer Lieblingsmetzgerei Efra in Gordola und lassen uns dort inspirieren. Signor Ferrini mit seiner phantastischen Auswahl und Qualität habe ich in diesem Blog schon öfter erwähnt. Auch Signor Roberto hat hier schon seine Salami gekauft und der hat schliesslich Geschmack und muss es ja wissen.



Bei Signor Ferrini gibt es mal wieder allerlei Verführerisches, vor allem an dem wunderbaren Culatello kommen wir mal wieder nicht vorbei, dann wird noch ein bisschen Schinken und Salami gekauft ... doch was ist jetzt mit Grillen? Das wird verschoben, denn wir entdecken traumhaft schöne Kalbskotelettes, die ich in der Pfanne und nicht auf dem Grill braten möchte. Dabei lasse ich mich durch ein Rezept von Marcella Hazan inspirieren, das ich in einem meiner Bücher "Die klassische italienische Küche" entdeckt habe.

Der Knaller war diese Sauce aus Knoblauch, Anchovis und Petersilie, der ich noch etwas Chili zugefügt habe. Dezenter Knoblauchgeschmack, leichte Schärfe (Vorsicht: nicht zu viel Chili), dezente Würze durch die Anchovis (ich nehme beim nächsten Mal vielleicht noch ein bisschen mehr), ganz leichte Säure durch den Wein... ein absolut runder Geschmack, der perfekt zu dem Kalbfleisch gepasst hat. Diese Sauce gibt es bei uns sicherlich wieder. Dazu haben die wirklich schnellen Gnocchi sehr gut gepasst. Ihr könnt es ruhig glauben: Diese fluffigen Teile sind in höchstens 15 Minuten auf Eurem Teller - ehrlich!

ich nehme (für 2 Personen):

25 g Butter
1 TL fein gehackter Knoblauch
1/2 TL feinst gehackte Chili
2 Anchovisfilets, fein gehackt
2 EL gehackte glatte Petersilie
2 Kalbskotelettes
Öl zum Braten
2 - 3 EL Weisswein

und los gehts:

Die Butter und den Knoblauch in einen kleinen Topf geben und bei geringer Hitze leicht anschwitzen. Die Chiliwürfel dazu geben, danach die Anchovisfilets, die nur noch leicht schmelzen sollen. Kein Salz (das bringen die Anchovis mit). Erst zum Schluss die gehackte Petersilie zugeben. Zur Seite stellen

Die Kalbskotelettes salzen, pfeffern, wer mag, reibt noch etwas Muskat darüber, in einer 
Pfanne in etwas Öl bei mittlerer Hitze etwa 10 - 15 min. je nach Fleischdicke braten, dabei etwa drei oder viermal wenden, damit sie schön gleichmässig garen. Anschliessend auf vorgewärmte Teller geben und im nur mässig warmen Backofen ruhen lassen. 

Den Bratensatz mit dem Weisswein kurz loskochen, zur Anchovis-Petersilien-Sauce geben und die Kotelettes damit übergiessen.

Wir haben dazu Gnocchi und einen grünen Salat gegessen.
Ein Rezept für die super genialen, schnellen Gnocchi habe ichhierschon mal in der Version mit Bärlauch verbloggt, doch den kann man ja auch weglassen.






Eieiei - unser Sonntagsfrühstück

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Gerhard und ich sind nicht so die grossen Frühstücks-Fans. Während der Woche einen Café für den Signore und einen Tee für mich, frisch gepresster Orangensaft für beide, das wars.
Im Urlaub, wenn wir Zeit haben, darf es auch schon mal gerne ein bisschen mehr sein. Dazu gehört dann auch ein weichgekochtes Ei. So ein Ei richtig zu kochen ist ja schon eine Kunst für sich. Ich übe schon seit Jahren. In letzter Zeit gelingt mir das perfekte Frühstücksei ganz gut im Dampfgarer. Hier in der Ferienküche habe ich solche Helfer nicht zur Verfügung, da koche ich einfach ein, zwei Eier mehr - eines wird schon perfekt sein, wenn nicht, bekommt auch Akela ein Frühstücksei ;-)

Doch auch das richtige Öffnen will gelernt sein. Ich habe mir dazu extra so ein geniales Teil gekauft, einfach auf das Ei auflegen, pressen, drehen und voilà:


Wie köpft Ihr Eure Eier?

Grotto Mulino, Pregassona

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Grotto Mulino, Via Ramello, Pregassona (bei Lugano), Tel. 091 941 67 01
geöffnet von Donnerstag bis Sonntag, von Mitte März bis Mitte Dezember, mittags und abends




Habe ich eigentlich schon mal erzählt, dass ich es liebe, hier im Tessin Restaurant-Neuentdeckungen zu machen? So? Ich hab es schon mal erzählt? Na, gut, das kann man aber auch nicht oft genug erzählen. Schliesslich ist es nicht einfach, noch etwas Neues zu entdecken, wenn man sich schon seit über 25 Jahren hier durch die Tessiner Gastronomie futtert. 

Habe ich auch schon erzählt, dass Gerhard nicht ganz so entdeckungsfreudig ist? Für manche Restaurantbesuche brauche ich mehrere Anläufe und muss tief in die weibliche Trickkiste greifen. Heute war ich ganz erstaunt, denn schon beim ersten Anlauf sind wir im Grotto Mulino gelandet. 

Den Tipp für das Grotto habe ich aus der kürzlich neu erschienenen Ausgabe 2013/14 des Slow Food Führers Osterie d'Italia. Ich freue mich jedes Jahr im Februar darauf und kaufe mir auch immer die neueste Ausgabe, wobei die älteren Jahrgänge ebenfalls (zum Unverständnis meines Mannes) aufgehoben werden.

An den Wochenenden und inbesondere abends wird eine Reservierung unbedingt empfohlen. Memo für mich: Beim nächsten Mal den Ecktisch mit dem schönen Fensterblick reservieren.

Ein netter, herzlicher Empfang und ein gut gelaunter, humorvoller Service. Das angenehm klein gehaltene Speisenangebot wird mündlich vorgetragen: einheimische Salumi, Lardo, Busecca (Kuttelsuppe), Linsensuppe, Tomino al forno (überbackener Frischkäse)... Unsere Wahl fällt auf Salumi und Lardo, das wird von dem lustigen jungen Mann mit den Worten kommentiert: "Sehr gut, sehr gesund und völlig cholesterinfrei"



Sieht gut aus, oder? Doch so ein paar Gürkchen und Zwiebelchen hätten nichts geschadet....

Dann für Gerhard die Linsensuppe, sehr kräftig, sehr wohlschmeckend:



Als Hauptgericht für den Signore dann das, was er häufig im Grotto bestellt: Brasato, diesmal mit Kartoffeln serviert
und für mich die Minestrone - ohne Kutteln bitte sehr:



Als Hauptgericht stehen noch zur Auswahl Brasato (Rindsschmorbraten), Coniglio (Kaninchen), Capretto (Zicklein), wahlweise mit Polenta oder Rosmarin-Kartoffeln.

Im Sommer wird das Angebot durch Gegrilltes ergänzt - die Costine di maiale (Schweinerippchen) sollen ausgezeichnet sein.

Gerhard probiert dann noch als Dessert die Spezialität des Hauses, den Strüss (Vanilleeis mit Rosinen, getrockneten Aprikosen und Pflaumen, mit Grappa übergossen)



Hier gibt es noch die schöne Sitte, den Wein in den traditionellen Tessiner Gefässen, den Tazzin, zu servieren. Wer mag, bekommt natürlich auch ein Weinglas, doch für den einfachen Roten, genannt Nostrano, sind diese Tazzin durchaus passend.




Das Grotto Mulino ist gut erreichbar, hat ausreichend Parkplätze und eine schöne grosse Terrasse für warme Tage.

Fazit: Ich muss da unbedingt wieder hin!

Man hat mich nicht durch den Gotthard gelassen!

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Es war ein wunderschönes, verlängertes Wochenende im Tessin. Der Abschied fällt mal wieder schwer. Kein Wunder bei diesem strahlend blauen Himmel, der unglaublichen Blütenpracht und vor allem der Faszination, die der Lago Maggiore immer wieder auf uns ausübt. Doch die Pflicht ruft. Gestern morgen sollte es zurück gehen. 

Doch was ist das? Schon wieder hat man mich nicht durch den Gotthard gelassen. Das ist mir schon mal passiert (klick hier)

Beim letzten Mal hatte Robert vermutet, die Tunneleinfahrt sei zugeschneit. Neinnein, das war es diesmal wieder nicht, die vergangenen Tage fiel kein einziges Flöckchen Schnee hier.Petra hatte mir sogar unterstellt, ich hätte die Leute bestochen mich nicht durch zu lassen. Nein, ehrlich nicht! So was würde ich nieee tun! Keine Ahnung, was es war. Irgendein unwiderstehlicher Sog hielt mich hier fest.

Gerhard hat es geschafft, er kam durch. Hat er ein Glück. Ich muss jetzt hier ausharren bis er wieder kommt. Ich muss in der Sonne sitzen, ich muss auf den blauen See schauen, ich muss mich erholen, wahrscheinlich muss ich sogar Vino trinken .... ach, es sind ja nur ein paar Tage, die werde ich schon irgendwie durchhalten.



ConProBio in feste

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Regional, saisonal, diese Begriffe sind in aller Munde,  wenn dann noch mit Bio vereint, landet man zumindest hier im Tessin bei: 



einer Kooperative von Verbrauchern und Produzenten von biologischen Produkten.

Die Idee, die dahinter steckt, finde ich grandios, schaut euch die Homepage von ConProBio an bzw. lest den Artikel, den ich mit freundlicher Genehmigung der Tessiner Zeitung wiedergebe.

Eine etwas andere Art von Einkaufen und Konsumieren
von Rolf Amgarten, „Tessiner Zeitung“ vom 22. März 2013
Seit 1972 gibt es in Zürich die KAG, die von der Künstlerin Lea Hürlimann gegründete Konsumenten-Arbeits-Gruppe. Diese Selbsthilfeorganisation brachte vor über 40 Jahren bewusste Produzenten und Konsumenten zusammen. Mit Paketversand wurden dann die Bioprodukte an den Endverbraucher gebracht.
Halb so viele Jahre hat die Tessiner ConProBio auf dem Buckel, welche im Südkanton eine vergleichbare Politik verfolgt. Die heute rund 80 Produzenten, die bei dieser Selbsthilfeorganisation dabei sind, sollen faire Preise für ihre Produkte erhalten. Im Gegenzug sollen die heute rund 1500 Familien, unterteilt in 80 Kaufgruppen, zu konkurrenzfähigen Preisen eine Bioprodukte-Palette von bester Qualität erhalten. ConProBio ist ein Mitglied von Bio Ticino und verpflichtet sich, bei vielen Produkten die Qualitätsstandards von Knospenbio zu bieten.
Anlässlich des 20 Jahr-Jubiläums zeigte man sich doch etwas erstaunt, dass die Genossenschaft noch immer Zuwachs erfahren hat, obwohl heute Knospenprodukte oder Bioprodukte auch bei Grossverteilern zu erhalten sind. Immerhin konnten allein im Jahr 2011 rund 2,9 Millionen Franken Umsatz damit erwirtschaftet werden.
Hinter der Idee steckt allerdings ein weniger anonymes Konsumverhalten, als es die meisten gewohnt sind. Im Angebot stehen Produkte, die saisonal entstehen. Mindestens vier Familien müssen sich zu einer Kaufgruppe zusammentun und eine verantwortliche Person oder Familie finden, welche die Verteilung vor Ort und das Einkassieren der Einnahmen organisiert. Und das alles zum Honorar der Anerkennung, also unentgeltlich.  Diese Person oder Familie muss auch den Ort finden, wohin dann der ConProBio-Chauffeur die bestellte Ware liefert. Und zwar unsortiert. Hier hat Konsumieren wieder etwas Gemeinschaftliches. Bestellt werden kann, was wöchentlich im Angebot steht. Damit kann garantiert werden, dass die Hauptproduktion – heute knapp die Hälfte – aus örtlichen Betrieben kommt, was dem Credo der Genossenschaft ConProBio entspricht. Etwa ein Drittel kommt aus dem Ausland, hauptsächlich aus dem italienischen Nachbarland und rund ein Fünftel aus der Deutschen Schweiz. Geliefert werden Brot, Gemüse, Fleisch, Käse und Milch, Teigwaren, Öl, Tofu u.a. Konsumenten leisten zu Beginn den einfachen Genossenschaftsbeitrag von 50, Produzenten den von 200 Franken. Heute verfügt die Genossenschaft über ein grosses Depot mit Kühlraum in Cadenazzo und beschäftigt 16 Mitarbeitende in Teilzeit.
Infos: www.conprobio.ch oder Sekretariat Brigitte Bertoli 091.785.40.15/ brigitte.bertoli@gmail.com.
Auf der Homepage von ConProBio wird wöchentlich eine Liste mit den zur Verfügung stehenden Produkten veröffentlicht. Einige der Produzenten sind hier in meinem Blog auch schon beschrieben bzw. vorgestellt worden, z.B. Linea Bio Verde (klick), der Produzent von Bio-Gemüse, bei dem ich gerne einkaufe und bei dem ich es immer wieder bedauere, dass es eine solche Auswahl und Qualität nicht zu Hause gibt. In einem Kommentar zu diesem bereits 2010 veröffentlichten Post hatte mich eine Leserin auf ConProBio aufmerksam gemacht. So hatte ich zum ersten Mal von dieser Verbraucher-Genossenschaft gelesen und es mal wieder bedauert, nicht im Tessin zu wohnen.

Im April wird ConProBio 20 Jahre. Das wird gefeiert! Am Sonntag, 28. April von 10 bis 17 Uhr in Giubasco. Nähere Informationen gibt es hier 

Absolut nachahmenswert. Was meint ihr dazu?

Schau mir in die Augen, Kleiner

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Hat er nicht wunderschöne schwarze Augen? 


Ich liebe Langoustines (Kaisergranat) und greife zu, wenn immer ich sie frisch entdecke. Wobei hier wirklich die Betonung auf frisch liegt. Am liebsten mag ich sie pur, mit etwas selbstgemachter Mayonnaise oder ganz kurz gebraten mit Pasta. Viele unterschiedliche Rezepte findet ihr auch hier (klick)denn Katia hat ein ähnliches Faible wie ich für diese kleinen Leckerbissen.

Von den Karkassen muss man unbedingt einen Fond kochen, denn den braucht man später  für das Pastasotto. Also, erstmal den kleinen Tierchen den Kopf abreissen, die Zangen auch entfernen und die Schale am Schwanz bis auf ein kleines Stück am Ende entfernen. Karkassen mit Wurzelgemüse, Tomaten und Tomatenmark anrösten, mit einem ordentlichen Schluck Pastis ablöschen, mit Wasser aufgiessen und einen köstlich duftenden Fond kochen.... hmmmm.... das riecht... spätestens jetzt habt ihr euch das Meer in die Küche geholt. 

Von diesem Fond habe ich immer ein grössere Menge im Tiefkühler, denn er gibt vielen anderen Zubereitungen mit Fisch und/oder Meeresfrüchten ein köstliches Aroma.




Die ausgelösten Langoustines-Schwänze zur Seite stellen - sie haben ihren grossen Auftritt erst später.




Jetzt gehts ans Pastasottokochen. Das geht ganz leicht - wer Risotto kann, kann auch Pastasotto.

Und los gehts - ich verzichte diesmal auf genaue Mengenangaben. Wer ein exaktes Rezept möchte, kann hier (klick)  schauen:

Also, Zwiebelwürfel in Olivenöl anbraten, wer mag nimmt noch klein gewürfelte Chili dazu, dann Pasta im Öl mit anbraten bis sie glänzen. Ich habe Volanti genommen, für Pastasotto passen aber auch wunderbar die kleinen Reisnudeln oder kleine Penne.





Nach und nach mit dem Langoustines-Fond aufgiessen, immer wieder einkochen lassen, heissen Fond nachgiessen und rühren, so lange, bis die Nudeln al dente sind. Denn die Langoustines dazu geben und ca. eine Minute mitgaren. Sie brauchen nur ganz kurz, sobald sich der Schwanz einrollt, sind sie gar, dann sofort servieren.



Gaanz wichtig: Ein schönes Glas Wein dazu trinken. Salute!





Frittata mit Artischocken und Zwiebeln

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Für Frittate gibt es unzählig viele Varianten, ich mag sie am liebsten mit Gemüse. Gerade jetzt im Frühling schmecken sie wunderbar mit grünem Spargel oder den ersten zarten Erbsen. Sie sind eine prima Resteverwertung für alles Gemüse, das noch irgendwie im Kühlschrank rumliegt und verwertet werden muss. In Italien gehören sie häufig zu einem Teller mit Antipasti misti und werden lauwarm oder bei Zimmertemperatur gegessen, nicht direkt aus dem Kühlschrank, das schmeckt nicht. Sie wird immer in Stücke geschnitten, wie eine Torte serviert. Frisch geriebener Parmesan gehört immer hinein und eine Frittata muss von beiden Seiten gebacken sein. Ich gehöre nicht zu Küchen-Akrobaten und beherrsche das Hochwerfen und Wenden in der Pfanne nicht. Lieber gehe ich den einfachen Weg, backe sie sanft auf dem Herd an und gebe sie dann noch kurz in den Backofen unter Oberhitze oder Grill. Diese Methode hat Marcella Hazan in ihrem Kochbuch "Die klassische italienische Küche" beschrieben.



Meine Lieblings-Frittata ist mit Artischocken und Zwiebeln zubereitet. Wann immer ich frische Artischocken sehe, habe ich automatisch diese Artischocken-Frittata vor Augen.
Zugegeben, das Putzen von Artischocken macht ein bisschen Arbeit, aber dafür wird man belohnt mit einem köstlichen Ergebnis. Die verschiedenen Schritte der Vorbereitung zeige ich hier:


Bevor man mit dem Putzen beginnt, zwei Zitronenhälften bereit legen und damit immer sofort die Schnittstellen einreiben, sonst verfärben sie sich.



Wichtig ist, dass alle harten Teilen entfernt werden. Damit beginnen, die äusseren Blätter abzuzupfen. Je weiter man zum Inneren vordringt, werden die unteren Teile der Blätter heller, das sind die zarten, essbaren Teile. Ab da besser mit einem kleinen Tourniermesser weiterarbeiten und die Blätter einschneiden. Sich immer weiter rund um die Artischocke schneiden. Nicht vergessen, die Schnittstellen mit Zitrone einzureiben.



Jetzt die oberen Blattspitzen mit einem großen Messer quer durchschneiden, die Artischocke sieht dann so aus wie oben auf dem Foto links. Den Stil mit einem Sparschäler abschälen, evtl. das harte Grün am unteren Ende noch ein wenig mit abschneiden, dann die Artischocken halbieren. Nun sieht man innen die kleinen violetten stacheligen Blätter und darunter das sog. Heu (Foto Mitte). Mit einem spitzen Messer herausschneiden, eher schaben. Am besten eignet sich übrigens ein Kugelausstecher dazu. Wenn die Artischockenhälfte so wie auf dem Foto rechts vor einem liegt, ist die Vorarbeit erledigt. Mit Zitrone einreiben nicht vergessen. In manchen Rezepten steht, man soll die Artischocke in Zitronenwasser legen, davon halte ich nichts, ich finde sie bleiben heller, wenn man sie direkt mit der Zitronenhälfte abreibt.




So, jetzt komme ich aber endlich zum Rezept.

Ich nehme für 2 Personen:

3 mittelgroße Artischocken, vorbereitet wie oben beschrieben
1 große Zwiebel, geschält, halbiert, in feine dünne Scheiben geschnitten
1 EL Olivenöl
2 EL fein gehackte, glatte Petersilie
Salz, Pfeffer
3 Eier
20 g frisch geriebener Parmesan
10 g Butter

und los gehts:

Eine Pfanne (am besten antihaftbeschichtet), die einen backofenfesten Griff haben muss, mit etwas Olivenöl erhitzen. Die Zwiebel darin andünsten, nicht braun werden lassen. In der Zwischenzeit die Artischocken achteln, zu den Zwiebeln in die Pfanne geben und weich dünsten. Evtl. etwas Weisswein dazu geben. Nach ca. 10 min müsste alles schön weich sein. Sollte sich noch Restflüssigkeit in der Pfanne befinden, einkochen lassen, aus der Pfanne nehmen, auf einen Teller geben und abkühlen lassen.

In einer separaten Schüssel die Eier aufschlagen, salzen, pfeffern, Parmesan und Petersilie dazu geben und gut vermischen. Die abgekühlte Artischocken-Zwiebel-Masse darunter mengen. 

In der Pfanne nun die Butter leicht aufschäumen und sofort die Eiermasse hinein geben. Darauf achten, dass das Gemüse dabei gleichmässig verteilt ist. Bei geringer Hitze leicht stocken lassen. Wenn nur noch die Oberfläche leicht flüssig ist, unter den vorgeheizten Grill geben. Achtung, daneben stehen bleiben, nur ein paar Sekunden, dann ist es fertig. Die Oberfläche darf nicht bräunen, sonst wird die Frittata trocken.







Das Teufelshähnchen - Pollo alla diavola

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Warum heisst das Teufelshähnchen denn Teufelshähnchen? Weil es so teuflisch scharf ist - so dachte ich bisher zumindest. Doch meine Recherchen im Netz haben mich eines besseren belehrt. Da gibt es viele Zubereitungsarten, doch die meisten kommen sogar ohne Chili aus. Also daher kann der Name nicht kommen. Was bei den meisten allerdings gleich ist, ist der Schmetterlingsschnitt, d.h. das Hähnchen wird am Rückgrat entlang aufgeschnitten und dann flach gedrückt. So kommt es auf den Holzkohlengrill. Dort wird es dann gegrillt... so wie beim Teufel in der Hölle? 
Wer weiss, woher der Name dieser Zubereitungsart kommt?

Hier kommt nun mein Teufelshähnchen bzw. mein teuflisch gutes Stubenküken.



ich nehme (für 2 Personen):

1 kleines Biohähnchen (ich: 2 Stubenküken)
Saft von 2 Zitronen
1 El frisch geschrotener Pfeffer (ich: Pepe di Valle Maggia)
2 EL Olivenöl
1 EL Meersalz
wer mag: frische Chili oder getr. Peperoncini

und los gehts:

Das Hähnchen oder die Stubenküken mit der Brust nach unten vor sich auf die Arbeitsfläche legen und mit einer Küchen- oder Geflügelschere am Rückgrat entlang aufschneiden, so dass man das Federvieh wie ein Buch aufklappen kann. Flach drücken. 

In eine Schale geben und mit dem Pfeffer kräftig einreiben. Eine Mischung aus Zitronensaft und Olivenöl darüber giessen und ruhen lassen. Wer es gerne ein bisschen teuflischer mag, gibt noch Chili hinzu (ich getrocknete Peperoncini). Ich habe es morgens vorbereitet und bis abends im Kühlschrank gelassen. 1 - 2 Stunden vor der Zubereitung Zimmertemperatur annehmen lassen. Kurz vor dem Grillen kräftig mit Salz einreiben.

Dann geht es entweder auf den Holzkohlengrill oder wie bei mir in den Backofen (35 min bei 230 Grad).

Dazu habe ich gratinierten Chinakohl serviert und eine Neuentdeckung:




Tratto Fino 2010 (Merlot und Kerner), Tenuta San Giorgio, Cassina d'Agno
Selten konnte sich ein Weisswein so gut gegen die kräftigen Aromen von Pfeffer und vor allem Chili behaupten.

Nachtrag: Hier (klick) bei Zorra kann man ein Video für den Schmetterlingsschnitt sehen:



Ristorante Al Portico, Gerra-Gambarogno

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Ristorante al Portico, Gerra/Gambarogno, Tel. 091 794 22 12, Küche: abends ab 18:15 Uhr, mittwochs und sonntags auch mittags, Ruhetage: Montag und Dienstag

Irgendeiner aus unserer Familie hat offensichtlich immer Probleme den Gotthard zu bezwingen. Diesmal traf es Gerhard. Er wollte am Samstag vom Norden in den Süden, wurde aber durch den plötzlichen Wintereinbruch daran gehindert. (Sie (klick) war klüger und ist bereits am Freitag losgefahren). 

Glücklicherweise hatte sich die Verkehrssituation gestern bereits wieder normalisiert, so dass der Signore früh losfahren konnte und pünktlich zur Mittagessenszeit hier eintraf. Nicht weit von uns entfernt - wir sind sozusagen Nachbarn - liegt das Ristorante al Portico von Iris und Pasquale  Progano, das ist immer eine sichere Adresse, wenn es meinen Mann nach Cordon Bleu gelüstet.  Doch, doch, im Ristorante al Portico gibt es auch andere Köstlichkeiten - auch schöne Tagesempfehlungen. Wir studieren die Speisekarte immer sehr ausführlich ... doch dann wird Cordon Bleu bestellt, wie immer, für Gerhard mit Pommes Frites, für mich mit Gemüse ... wie immer



Das Gemüse war gestern besonders gut, der padrone war gerade beliefert worden von ganz frischem Spinat und Mangold aus der Magadino-Ebene, mmmhhhh, wer will denn da noch Pommes Frites?

Bei der Vorspeisenauswahl sind wir dann wiederum sehr flexibel, manchmal lassen wir uns sogar von Tagesempfehlungen leiten, so wie gestern die (selbstverständlich hausgemachte, aber das braucht man hier nicht extra zu erwähnen) Frittaten-Suppe 



und für mich den gemischten Salat (habe ich hier schon jemals etwas anderes bestellt?)



Dann hätten wir zum Abschluss noch etwas völlig Neues: Ein Schokoladeneis für den Signore (GSS 7) und Espresso und Grappa für die Signora.





Grottino Ticinese, Losone

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Grottino Ticinese, Via San Materno 10  6616 Losone, 
Tel.  091 791 32 30, mittwochs geschlossen, unbedingt reservieren


Nach langer Winterpause ist das Grottino Ticinese seit Mitte März wieder geöffnet - endlich kann man wieder draussen essen - herrlich! 



Im Kessel über dem offenen Feuer wird die Polenta gerührt, die auf diese Art und Weise zubereitet, besonders gut schmeckt. 


Von Montag bis Freitag gibt es ein Tagesgericht für 14,50 sfr, ansonsten wählt man die ursprünglichen Tessiner Gerichte aus der schön gestalteten Karte. Zusätzlich werden noch wöchentlich wechselnde Spezialitäten angeboten, in der ersten Woche im April ging es los mit Kutteln, dann folgten Froschschenkel, Schweinebäcken, Wachteln und Merluzzo - ein auf traditionelle Tessiner Art in Milch geschmorter Stockfisch.



Die Produkte kommen von regionalen Produzenten, hier z.B. eine Portion Lardo, Mortadella, Salami, Carne Secca, das dazu gereichte Brot - das Pane Valle Maggia - kommt vom Bäcker aus dem Ort und schmeckt heute besonders gut und knusprig. Der Lardo ist ein Gedicht, sooo gut hat er schon lange nicht mehr geschmeckt, dafür lässt man jeden Lardo di Colonnata stehen lassen. Die Portion ist ohnehin nicht zu schaffen. Claudio gibt uns den Tipp, den Lardo noch stehen zu lassen und später ein paar Scheiben über das Risotto zu legen (grandios!). Ach, nach langer Grottino-Ticinese-Abstinenz schmeckt heute sowieso alles besonders gut, auch der Nostrano schmeckt teuflisch gut, bitte noch ein Karaffe davon!



Erkennt ihn wer? Genau! Der berühmte Pepe di Valle Maggia - der muss einfach über den Lardo gestreut werden.



Cicorietta Salat - in der Saison aus dem eigenen Garten



Rindsragout mit Tagliatelle für den Signore



und Froschschenkel mit Risotto für die Signora. 

Liebe Sandra, lieber Claudio, das hat mal wieder sooo unglaublich gut geschmeckt bei euch  und der Tipp mit dem Lardo über Risotto war grandios!





Blogger-Treffen mit Chili und Ciabatta und das Tessiner Wetter zeigt sich von seiner besten Seite

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Das ist nicht irgendein Treffen. Nein, DAS ist ein ganz besonderes Treffen. Schliesslich ist Petra vonChili und Ciabatta die Patin meines Blogs. Ja genau, sie ist die Patin von Ti saluto Ticino. Ohne Petra gäbe es diesen Blog nicht. Sie hat mich zum Bloggen angeregt, ihr habe ich es zu verdanken, dass ich seit nunmehr über drei Jahren ein wunderbares Hobby pflegen kann. 

Endlich sind wir mal zur gleichen Zeit im Tessin. Für dieses Treffen hat sich das Tessiner Wetter dann auch gestern von seiner besten Seite gezeigt und wir konnten bis spät abends draussen sitzen... traumhaft, endlich mal wieder ein Sommer-Feeling und das dann auch noch in wunderbarer Gesellschaft.

Doch was kocht man für seine Patin? Petra ist eine wunderbare Köchin, ihre Rezepte haben die eingebaute 'Petra-Geling-Garantie' und ich habe schon vieles von ihr nachgekocht bzw. habe mich durch ihre Rezepte inspirieren lassen. Ganz klar, gebacken wird nichts! Das kann ja nur schief gehen bei mir ... das brauche ich auch diesmal nicht, wir haben hier das wunderbare Pane Valle Maggia und das kann man sogar kaufen - besser geht (ausnahmsweise) selber backen auch nicht. Wer sich im Tessin aufhält, kann das beste Pane Valle Maggia samstags bei der Bio-Panetteria Mehltretter in Losone (wenn geschlossen, findet man dort angeschlagen eine Liste, an welchen Verkaufsstellen es ausser samstags noch zu finden ist) kaufen (schräg gegenüber vom Coop Cattori,), für mich das beste Pane Valle Maggia,ansonsten kauft man es im Al Porto, Niederlassungen in Locarno und Ascona. 

So, die Vorspeise ist schon mal klar, es soll etwas geben, wozu das wunderbare Tessiner Brot passt und tessinerisch ist schon mal klar, sowieso!

Das Schöne unter Bloggern ist, dass man sich, auch wenn nicht persönlich, doch zumindest virtuell in Bezug auf die kulinarischen Vorlieben ganz gut kennt. So musste ich bei der Zusammenstellung meines Tessiner-Menus nicht gross überlegen... Sind sie Vegetarier? Essen sie vegan? Das kann man bei Chili und Ciabatta verneinen. 

Wichtig war auch bei der Menu-Planung, dass das Ganze einfach und schnell vorzubereiten sein sollte, erstens wollten wir uns unseren Gästen widmen und zweitens leben wir zurzeit gerade auf einer kleinen Baustelle, d.h. tagsüber gingen Architekt und Bauarbeiter bei uns ein und aus. Das soll jetzt keine Entschuldigung für Murks sein, doch dazu später....

Wir hatten zur Begrüssung (das einzige Nicht-Tessinerische, aber das MUSS bei mir sein) meinen Lieblings-Champagner Rosé Pierre Gerbais.

Als Antipasti gab es Affetato Misto (von meiner Lieblings Macelleria Efra in Gordola), vor allem deren Schinken schmeckt grandios und dazu muss man den berühmten Pepe di Valle Maggia essen:




Dazu serviert habe ich marinierten Spargel und ein Spargel-Pesto (das Rezept gibt es morgen), das vor allem Helmuts Liebling war, in das wir uns aber alle hätten reinsetzen können (im Bild ganz rechts) und ein paar Oliven und Dattel-Tomaten, die schon nach Tomaten geschmeckt haben, als Farbklecks und zu den roten Tischsets passend. Die Fotos waren nun nicht so der Knaller, mir waren die Gäste wichtiger.



Dazu haben wir einen Merlot Bianco 'Gambarogno' 2010 von Belossi, getrunken, einen frischen, mineralischen weißen Merlot, der uns sooo gut geschmeckt hat, dass wir noch ein Fläschchen (und dann noch eins.... ) geöffnet und getrunken haben.... Petra war die Chauffeuse des Abends, wir anderen haben uns aufopferungsvoll angestrengt, sie würdig zu ersetzen, was uns auch ganz gut gelungen ist...

Als Hauptgericht gab es Güggeli von Terreni alle Maggia, ich habe sie vorab in Olivenöl, Pepperoni und Zitronensaft mariniert, habe vor lauter Begeisterung das Salzen vor dem in den Backofen schieben vergessen, habe die Zitronenscheiben dazu gelegt, habe nach einer halben Stunde nach den Güggeli geschaut - es ging ihnen gut - 



die vorher ein bisschen (20 min) vorgegarten Rosmarin-Kartoffeln dazu gegeben und mich dann wieder den Gästen (und dem Merlot) gewidmet.... Nach weiteren 10 Minuten widme ich  mich immer noch den Gästen (und dem Merlot) und habe mal Gerhard losgeschickt, um nach den Güggeli zu schauen. Das hat er auch getan und kam mit dem Anmerkung zurück "Du solltest mal schauen, ich übernehme keine Veranwortung, ich hab nur schon mal den Ofen ausgestellt" Ich nehme noch ein Schlückchen Merlot .... als Wegzehrung und zur Ermunterung... schaue... gut, dass mein Liebster den Ofen ausgestellt hat... das Backblech muss raus! und zwar sofort! die Haut ist wunderbar knusprig... zum jetzigen Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass ich das Salz vergessen hatte....  dazu wurde Cicorietta-Salat serviert... irgendwie war der auch noch nicht angemacht... aber Geflügel soll man ja ruhen lassen (sofern man eine Möglichkeit hat, die Teller vorzuwärmen - das haben wir in der Ferienküche leider nicht...)... na egal wie, wir trösten uns über den Murks mit einem wunderbaren Wein... Petra und Helmut waren extra bei meinem Lieblings-Vino-Experten Urs Mäder und haben uns einen Merlot aus dem Tessiner Ausnahme-Jahrgang 2007 mitgebracht: Ampelio von Carlevaro, Bellinzona, ein im Barrique ausgebauter reinsortiger Merlot mit einer wunderbaren rubinroten Farbe, der zunächst ein bisschen Luft brauchte (Memo für mich: wir müssen uns unbedingt einen Dekantierer fürs Tessin anschaffen). Tessiner Winzer finde ich immer spannend, wenn ich sie noch nicht kenne sowieso, also haben wir den mal sofort probiert (Wein muss m.E. nicht unbedingt nach dem Transport ruhen .... er hätte halt nur dekantiert werden müssen...), 

Normalerweise gibt es bei mir kein Dessert, doch für Petra (und natürlich Helmut (und meinen Gerhard sowieso ;-) ) ), mache ich eine Ausnahme. Es gibt ein einziges Dessert, das ich kann, das ist meine Tessiner Mascarpone Creme mit Beeren (und Grappa und Limoncino), die hat dann auch wieder dieses vermurkste Güggeli raus gehauen. Leider gibt es davon kein Foto ... die Fotografin war auch nicht mehr kamera-tauglich...  aber(klick hier) hier gibt es Fotos und das Rezept.

Liebe Petra, lieber Helmut, ihr seid wunderbare Gäste, wir haben diesen Abend mit euch genossen und konnten unsere gemeinsame Liebe zum Tessin an diesem Abend so richtig auskosten. 

Pesto von grünem Spargel (und wer mag mit Bärlauch) zum Reinknien

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Dieses Pesto hatte ich letztes Jahr zum Ende der Spargel-Saison beiKatia von Bollis Kitchen entdeckt und es sofort ausprobiert. Es hat so grandios geschmeckt, dass ich mir vornahm, es gleich im darauf folgenden Jahr mit dem grünen Spargel nochmals zuzubereiten. 

Die Gelegenheit ergab sich, als Petra (vonChili und Ciabatta) und Helmut bei uns zu Gast waren (klick hier). Leider ist an diesem Abend ein schönes Foto der Leidenschaft der Fotografin für einen guten Merlot zum Opfer gefallen, daher müsst ihr euch hiermit begnügen:




ich nehme (leicht abgewandelt):

eine Handvoll grüne Spargel (ca. 300 g), in Stücke geschnitten, ca. 10 min in Salzwasser gekocht
eine Handvoll ungeschälte Mandeln
eine Knoblauchzehe, geschält
1 rote Chilischote
eine Handvoll Parmesanwürfel (ca. 150 - 200 g)
Salz, Pfeffer, Zitronensaft zum würzen
ca. 4 EL Olivenöl

und los gehts:

ich nehme für die Zubereitung den Mixbecher des Zauberstabs. Den gekochten Spargel, die Mandeln, die rote Chilischote, die Knoblauchzehe (es ist jetzt die Saison für Bärlauch, also: wer mag anstelle von Knoblauch eine gute Handvoll, in Streifen geschnittene Bärlauchblätter hinzu geben) in den Mixbecher geben und mit dem Zauberstab mixen, mit Salz, Pfeffer und Zitrone würzen und soviel Olivenöl hinzu geben, bis die gewünschte Cremigkeit erreicht ist.

Wer mag, darf gerne in meinem Elsass-Blog vorbeischauen, da gibt es das Rezept auch : klick hier

Das wars! Mehr muss nicht sein. Das Ganze dann auf geröstetem Brot servieren, es schmeckt grandios als Bruschetta und mir (und Helmut klick hier) schmeckt es auch pur mit dem Löffel.




Es ist zu kalt zum draussen sitzen...

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... und zu nass ist es auch!
dann zünden wir uns halt eine Kerze an:




und sitzen gemütlich im Grotto Lauro in Arcegno:



Vitello Tonnato schmeckt hier immer wunderbar:




Doch seit vielen, vielen Jahren isst hier Gerhard seine Tortellini in Gorgonzola-Sauce




und ich entweder Fisch oder so wie diesmal
Tagliatelle mit Gamberoni:




Grotto Lauro, Arcegno (von Ascona nur ein paar Autominuten entfernt)
montags geschlossen, Tel.Nr. 091 791 42 96
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